Messung des Gasvolumenstroms in den Gasdruckreduzierstationen für die Gaslaternen
Hintergrund und Geschichte der Gasbeleuchtung:
Bereits 1843 begannen erste Baumaßnahmen für ein Gasnetz zur Versorgung von Gaslaternen zur Beleuchtung des Stadtgebietes Düsseldorfs. Beliefert wurde die Stadt von der Firma Sinzig & Cie, die wohl eine sehr schlechte Gasqualität lieferte, was die Stadt Düsseldorf dazu bewog, ein eigenes Gasnetzwerk zu errichten.
1866 wurde die erste städtische Gasanstalt in Betrieb genommen. Mit einem damaligen Gasnetz von 6 km wurden dann 753 Gaslaternen gespeist. Weitere zwei Jahre später wurden 1866 Abnehmer und 800 Lampen versorgt.
Das Erdgasnetz hat heute eine Länge von 1.462 km ohne Hausanschlussleitungen und 2.014 km mit diesen. Es besteht aus 69.000 Anschlusspunkten, 118.000 Gaszählern und 14.000 Straßenleuchten.
Erhalt der Düsseldorfer Straßenbeleuchtung durch Gasleuchten:
Am 14.05.2020 hat der Rat der Stadt Düsseldorf beschlossen einen großen Teil der historischen Gasbeleuchtung zu erhalten. Heute ist Düsseldorf neben Berlin die einzige deutsche Stadt, die noch Gaslaternen betreibt.
Steuerung der Gaslaternen zur Straßenbeleuchtung:
Das Düsseldorfer Gasnetz wird als Niederdrucknetz mit einem Druck von 70 mbar betrieben. Der maximal zulässige Druck im Netz beträgt 100 mbar.
Die einzelnen Gasleuchten besitzen eine dauerhaft brennende Zündflamme. Um in den Abendstunden die Gasleuchten zu zünden, wird mit einer Druckwelle gearbeitet, die den Druck im Gasnetz kurzzeitig um 30 mbar anhebt und wie ein Rundsteuersignal wirkt.
Die Steuerung der Druckerhöhung ist nicht trivial. Es muss sichergestellt werden, dass die Druckwelle alle Gasleuchten erreicht. Eine reine Druckmessung sowie eine kombinierte Messung von Druck und Dauer der Druckerhöhung lieferte nicht den gewünschten Effekt.
Erst das Messen des tatsächlichen Volumenstroms in Kombination mit der Druckmessung sorgt für die zuverlässige Erfassung des notwendigen Druckstoßes. Hiermit kann sichergestellt werden, dass auch das für die Druckerhöhung benötigte Volumen zur Verfügung gestellt wird, und zwar unabhängig von weiteren Störgrößen wie beispielsweise Veränderungen der Rohrgeometrien (Querschnittsänderungen).
Zur Steuerung wurde daher in jeder Gasdruckregelanlage im Bereich der Gasdruckregelstrecke eine Volumenstrommessung installiert.
Die Messgeräte wurden hinter der Gasdruckregelstrecke am Ausgang der Anlage im Niederdruckbereich verbaut.
Seit vielen Jahren werden Höntzsch Flügelrad-Sensoren vom Typ ZS25 für diese Anwendung erfolgreich verwendet.